1. Sinfoniekonzert »Elysium!« – Moussa, Elgar und Dvořák – im Meininger Hof Saalfeld

Ein gleißendes Licht voller Wärme legt sich mit einem Male über die Welt – alles wird verschluckt, verdrängt, vergessen, geht auf in purer Glückseligkeit. Man lässt sich fallen in bloßem Klang, wird überwältigt von der Strahlkraft des Orchesters. So beginnt der kanadische Komponist Samy Moussa sein Orchesterwerk »Elysium«. Orgelgleich schweben die Töne über uns Zuhörende hinweg und machen alles Schwere für kurze Zeit vergessen. Eine schwere Mandeloperation war hingegen der Startschuss für eines der berühmtesten Werke der Musikgeschichte. Edward Elgar notierte das anrührende Thema seines Cellokonzertes unmittelbar auf dem Krankenbett. Überhaupt wirkt die Welt um den zur Schwermut neigenden, längst zum englischen Nationalkomponisten erhobenen Tonsetzer düster und grau. Krieg und Krankheit überschatten das Leben der Familie Elgar. Der einzige Ausweg: eine Flucht auf das Land. In der Idylle der Abgeschiedenheit blüht der Komponist noch einmal auf. Wie eine Sonne, die sich aus grauem Nebeldunst erhebt – hörbar am Anfang seines Konzertes. Voll von Klangschönheit und außergewöhnlicher Melodienvielfalt ist die 8. Sinfonie von Antonín Dvořák, die hin und wieder auch als seine »Englische« bezeichnet wird. Hell und freudestrahlend im musikalischen Gestus ragt sie wie ein Leuchtfeuer aus dem Schaffen des tschechischen Komponisten. So freudig, dass Dvořák die Aufführung eben dieser Sinfonie als Ersatz für eine Dissertationsvorlesung zu seiner Promotion in Cambridge auswählte.

Violoncello: Friedrich Thiele / Dirigent: Oliver Weder

Samy Moussa: Elysium (2021) / Edward Elgar: Violoncellokonzert e-Moll op. 85 (1918/19) / Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 (1889)

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